Eine anstrengende, wenngleich auch äußerst interessante Woche liegt hinter mir. Nachdem ich den Dienstag und zuteilen den Mittwoch an der FU Berlin auf der GMW09 und DeLFI09 verbracht habe, wurden die restlichen Tage dazu genutzt, der parallel stattfindenden DGWF-Tagung an der TU Berlin beizuwohnen; sowohl in arbeitender als auch in teilnehmender Hinsicht. Denn während meiner organisatorischen Tätigkeiten im Rahmen des Studentenjobs durfte ich zahlreichen Vorträgen lauschen.
Resümees zu den eLearning-Tagen an der FU findet man im Netz zuhauf, weswegen ich mir ein erneutes Aufwärmen ersparen möchte. Vielmehr möchte ich einen Vergleich – so es denn überhaupt möglich ist – zwischen beiden Veranstaltungen ziehen.
Zunächst sei zugegeben, dass sich nur eine geringe Schnittmenge bilden lässt, jedoch hatten beide Tagungen im erweiterten Sinne mit Bildung und Weiterbildung im universitären und Hochschulbereich zu tun. Während es an der FU zahlreiche Vorträge zum praktischen Nutzen von Bildung mittels neuer Lernmedien gab, wurde dieser Diskurs an der TU auf die Meta-Ebene heruntergebrochen, wo es sich schwerpunktmäßig um die Weiterbildung nach Bologna drehte. Augenscheinlichster Unterschied zwischen beiden Veranstaltungen war nicht nur die Diskussionsgrundlage – einem praxisnahem Bezug mit diversen Beispielen im Uni-Alltag standen besagte Meta-Diskussionen gegenüber – sondern auch die Offenheit gegenüber Neuem bzw. das sich Verschließen oder gar die Unwissenheit gegenüber neuen Lernformen. Das Thema eLearning ist meiner Meinung nach vor allen Dingen im Fernstudium- und Weiterbildungsbereich eine immens wichtige Lehr- und Lernmethode, wurde allerdings nur peripher erwähnt.
Hinzu kamen Statements der Teilnehmer im privaten Gespräch, die mich in der Hinsicht verstärkten, dass diese die sog. Neuen Medien eventuell nicht verstanden haben. Nachdem die Frage »In welchem Raum findet denn der… äh… Web 0.2-Workshop statt?« noch unter der Rubrik Versprecher kategorisiert wurde, wuchs ein innerlicher Facepalm nach folgendem Statement eines Vorstandsmitglieds: »Ich habe mich bis vor zwei Jahren mit E-Learning beschäftigt. Bis ich gemerkt habe, dass es sich nicht weiterentwickelt.»
War die Gadget- und Medienpräsenz auf der GMW09 allgegenwärtig, waren auf der DGWF-Tagung lediglich eine Hand voll Teilnehmer zu verzeichnen, die ihren Laptop lediglich zur Reflexion bzw. als elektronischen Notizzettel nutzten; vom Gebrauch Twitters ganz zu schweigen. Aber das ist auch egal.
Für die typischen TU-Eigenarten (kein einziger Kopierer im Hauptgebäude, auf drei Personen beschränkter WLAN-Zugang) können die Organisatoren nichts, rundeten jedoch das Gesamtbild der beiden in sich konträren Tagungen ab. Im Großen und Ganzen war es trotz allem eine tolle Erfahrung, beide Veranstaltungen besucht zu haben. Zahlreiche interessante und inspirierende Gespräche schärften weiterhin die Sinne für das Wesentliche und gaben weitere Impulse zur Selbstreflexion.